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12.12.16 –
Vor dem Hintergrund der Lebensmittelskandale der letzten Jahre, die die Verbraucherinnen und Verbraucher aufschreckten und beunruhigten, haben die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP/VWG im Kreistag Wesel sich grundlegende Gedanken darüber gemacht, wie der „Verbraucherschutz“ in einem umfassenden und nachhaltigen Sinne verbessert werden kann.
Nebeneffekt soll auch sein, die bislang sehr einseitig ausgerichtete Verwaltungsabteilung „Kreiszüchterzentrale“ im neuen Verbraucherschutzkonzept aufgehen zu lassen.
In der Kreisverwaltung bestehen mehrere Organisationsbereiche, die unterschiedliche Aufgaben des Verbraucherschutzes wahrnehmen. Die Kooperation strebt nun an, den Verbraucherschutz nach einheitlichen Zielen auszurichten, zu koordinieren und effektiver zu machen. Dazu sollen die Verbraucherschutzaspekte stärker beachtet und die Aufgabenerfüllung an bestimmten Zielvorgaben ausgerichtet werden.
Ulrike Trick, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, begründet dies so:
„In der Landwirtschaft z.B. werden die Grundlagen für gesunde Lebensmittel gelegt. An einer entscheidenden Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Kreisverwaltung befindet sich die Kreiszüchterzentrale. Bei der Beratung und Koordinierung der Aufgaben im Sinne des Oberziels Verbraucherschutz können zahlreiche „Weichen“ in den einzelnen Tiergattungen entsprechend gestellt werden.
So sollen z.B. in der Rinder- und Hühnerhaltung nicht der reine Milchertrag der Kühe oder der größtmögliche "Umschlag" in einem Hähnchenmaststall als oberstes Ziel stehen, sondern die regionale, qualitätvolle, tier- und umweltverträgliche und damit den Verbraucherschutz fördernde Züchtung und Haltung, die letztlich auch den wirtschaftlichen Erfolg der Landwirte nachhaltig sichert.“
Auch für die Regionalvermarktung hat die Kooperation klare Zielvorstellungen.
Ulrike Trick: „Die überwiegend im Kreis Wesel vorhandene familiäre Struktur der bäuerlichen Betriebe ist zu erhalten und zu fördern. Die (Land-) Wirtschaftsförderung in der EAW, die u.a. mit ihren Aktivitäten zur Regionalvermarktung bereits einen entscheidenden Beitrag dazu leistet, kann noch gesteigert werden.
Wünschenswert ist, Aktivitäten wie z.B. das “Aktionsbündnis Direkt- und Regionalvermark-tung am Niederrhein” (mit dem Kreis Kleve) oder “Gutes vom Niederrhein - Feines vom Land” (mit dem Kreis Borken) noch gezielter auf die Landwirtschaft im Kreis Wesel auszurichten. Eine eigene Dachmarke könnte dabei hilfreich sein. So würden Verbraucher und Landwirte für die Thematik weiter sensibilisiert und damit der Verbraucherschutz gestärkt.“
Weitere konzeptionelle Vorstellungen der Kooperation betreffen die Landschaftsbehörde, die Wasserbehörde, die Abfallwirtschaftsbehörde, die Kreisveterinäre oder die Lebensmittelüberwachung.
Ulrike Trick resümiert:
„Das Konzept bedeutet nach unserer Ansicht keine Stellenausweitung, sondern eine anderePrioritätensetzung. Die Kreiszüchterzentrale sollte wegen ihrer zahlreichen Schnittstellen organisatorisch weiterhin im Fachdienst 60 Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei angesiedelt bleiben, allerdings umbenannt werden in Koordinationsgruppe “Nachhaltige Landwirtschaft und Tierhaltung”.
Auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Verbraucherzentralen ist unbedingt zu prüfen.“
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