Hubert Kück, Landratskandidat der Bündnisgrünen, besuchte ein Altenwohn- und Pflegeheim der Awo.

"Die Pflegedienste brauchen Unterstützung", versicherte Hubert Kück, Landratskandidat der Bündnisgrünen für den Kreis Wesel.

17.08.04 – von h. kueck, Quelle: (zak) 15.08.2004 / LOKALAUSGABE / MOERS –

Gemeinsam mit Christoph Melzer, dem grünen Moerser Bürgermeisterkandidat, besuchte Kück jetzt das Altenwohn- und Pflegeheim "Willy-Brandt-Haus" der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Rheinkamper Ring, auf der Elisabeth-Selbert-Straße.

Mit dem Awo-Geschäftsführer Bernd Scheid, dem Heimleiter Horst Ingensand, Christiane Holstein vom sozialen Dienst und Pflegedienstleiterin Dagmar Deutschmann informierten sich Kück und Melzer über Gegenwart und Zukunft der Pflegedienste.

Kück setzt auf eine Stärkung der "ambulanten Pflege".

Doch immer mehr betroffene Senioren würden in die stationäre Pflege drängen.

"Die Menschen sollten möglichst lange in ihrem häuslichen Umfeld bleiben können", sagt Hubert Kück.

Doch bei der Umsetzung, die häusliche ambulante Pflege zu stärken, würde es hapern, versichert Ingensand.

"Die ambulanten Dienste brauchen Unterstützung", richtet er das Wort an die Politiker. Denn im Kreis Wesel seien die 5000 Euro pro Jahr für die zusätzlichen, die so genannten "komplementären Dienste" eingestellt worden. 35 000 Euro waren es insgesamt für sieben Dienste.

Aus dem Topf "Strukturförderung der ambulanten sozialen Zentren". Diese Einsparung sei der falsche Weg, ist Kück sicher, und Horst Ingensand fordert gleichzeitig, dass die "Vergütung für Pflegedienste erhöht werden muss".

Zahl pflegebedürftiger Personen nimmt zu.

So würde die Zahl pflegebedürftiger Personen mit der Stufe eins zunehmen. Bei den Pflegestufen zwei und drei würde gleichzeitig die ambulante Betreuung abnehmen. "Demenzerkrankungen wird bei der Einstufung nicht berücksichtigt", sagt der Heimleiter.

"Das wurde vom Gesetzgeber vergessen", setzt Bernd Scheidt noch einen drauf. Doch gerade diese Personen benötigen viel Aufmerksamkeit und quasi eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, wie Christiane Holstein und Dagnar Deutschmann aus ihrer Erfahrung wissen.

"Von 40 Personen auf einer Etage müssen morgens etwa 35 vollständig gewaschen werden", beschreibt Holstein die Situation. Im Schnitt erledigen das fünf Mitarbeiter, rechnet Deutschmann hoch.

Mit ehrenamtlichen Helfern und geringfügig Beschäftigten arbeiten die Dienste zusammen. Denn gleichzeitig sind auch bei der Awo die Zahl der Zivildienstleistenden rückläufig. "Und heute müssen die nur noch neun Monate ableisten", rechnet Ingensand vor - inklusive Einarbeitung und Fortbildungskurse.

Ab 1. Januar 2005 hätten die Senioren auch noch weniger Taschengeld. 90 Euro im Monat sind es bislang. Davon müssen Frisör, Telefon, Praxisgebühren und Medikamentenzuzahlung bestritten werden. 44 Euro zusätzlich gibts für diejenigen, die ihre Rente einbringen.

"Das ist etwa die Hälfte unserer Bewohner", sagt Ingensand. Doch die 44 Euro fallen im nächsten Jahr weg.

"Wir wollen helfen" so Kück.

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