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01.03.17 –
Hauptaufgabengebiet der Station ist die Betreuung der Naturschutzgebiete im Kreis Wesel und in Krefeld. Die 12 Mitarbeiter*innen, unterstützt durch freiwillige Helfer*innen, sorgen dafür, dass die Schutzgebiete in einem guten Zustand bleiben oder in einen solchen versetzt werden.
Insbesondere für Wasservögel haben die Schutzgebiete eine hohe Bedeutung. Die Fachkräfte beobachten stetig die Tier- und Pflanzenwelt im Kreis und agieren da, wo die Vielfalt gefährdet ist. Finanziert werden die Projekte der Station durch das Land NRW, ergänzt um EU-Mittel, Zuschüsse des Kreises Wesel und des Regionalverbands Ruhr.
Bei dem Gespräch zwischen Klaus Kretschmer und Hubert Kück, Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion Wesel, wurde deutlich, dass die Naturschutzgebiete im Kreis Wesel besonderen Problemlagen ausgesetzt sind.
Klaus Kretschmer: „Das Grünland verarmt in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr. Außerdem sind die Monokulturen auf den Äckern, besonders beim Mais-Anbau, ein Problem. Die dadurch wegfallenden Lebensräume für Tiere und Pflanzen sind durch unsere Naturschutzgebiete nicht mehr zu kompensieren. Und obwohl wir hier Feuchtgebiete internationaler Bedeutung haben, fallen mehr und mehr Gebiete trocken. Ein Grund dafür liegt in dem durch Sohlenerosion stark gesunkenen Rheinwasserstand.“
Auch Hubert Kück kritisierte die intensive Landwirtschaft: „Heutige Landwirtschaft bedeutet nicht selten die maximale Ausbeutung von Böden. Das geht nicht nur zu Lasten der Umwelt, sondern am Ende auch der Bevölkerung, beispielsweise wenn es um die Nitratbelastung des Grundwassers geht.“
Über kombinierte Projekte, die industrielle Konzepte sowie Hochwasser- und Naturschutz verbinden, tauschten Kretschmer und Kück sich gedanklich intensiv aus. Kretschmer setzt sich aktuell für Projekte ein, die mehr Wasser in die Auen bringen und gleichzeitig etwas für den Hochwasserschutz tun können.
Hubert Kück: „Die Arbeit der Biologischen Station ist wichtig und wertvoll und das Engagement der Mitarbeiter*innen für Natur- und Umweltanliegen ist im Kreis Wesel nicht mehr wegzudenken. Der Naturschutz ist seit jeher ein elementares Anliegen grüner Politik und ich werde mich auf Kreisebene weiter dafür stark machen.“
Er erkundigte sich abschließend nach den Wünschen und Ansprüchen, die Kretschmer aus Sicht eines Naturschützers an die Kreispolitik hat. „Der Kreis Wesel tut einiges im Bereich des Naturschutzes“, so Kretschmer, „allerdings sind die finanziellen Mittel in Relation zur Größe der zu betreuenden Flächen knapp. Andere Kreise, wie beispielsweise Kleve, sind in dieser Hinsicht besser aufgestellt. Zudem halte ich es für wichtig, dass der Kreis Wesel selber Flächen für den Naturschutz erwirbt. Die Naturschutzbestimmungen sind außerdem viel zu lax.In vielen Naturschutzgebieten darf gegüllt und es dürfen Biozide verwendet werden. Das kann nicht sein.“
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