Grüne und Pisa

„Pisa - ein heilsamer Schock?“

17.07.02 –

Dieser Frage ging gestern Hubert Kück, Sprecher der Grünen im Kreistag, mit den Gewerkschaftern Irmgard Gragrat (Erziehung und Wissenschaft) und Dr. Klaus Weinrich (Bildung und Erziehung) nach.

Für Kück war das Ergebnis der Studie bereits Anfang der 90er Jahre abzusehen. „Damals deckte ein Vergleich die allenfalls mittelmäßigen Leistungen der deutschen Schüler auf.

„ Pisa war also keine Überraschung mehr. Irmgard Gragrat, Lehrerin an der Moerser Hauptschule, erkennt einen extrem hohen Förderbedarf, vor allem in der Sprachschulung ausländischer Kinder.

„Es ist mittlerweile keine Ausnahme mehr, dass türkische Kinder in unsere Schulen kommen und kein Wort deutsch sprechen“, sagt auch Dr. Klaus Weinrich, Schulleiter der Mühlenweg-Grundschule in Wesel. Es gebe in Deutschland keinen Ausgleich für unterschiedliche Startbedingungen der Kinder. Wer aus sozial schwachen Familien komme, habe nicht dieselben Chancen auf einen guten Bildungsabschluss wie ein Kind aus einem gutem Elternhaus.

80 000 Jugendliche jährlich ohne Abschluss!
„Die Arbeit muss an der Basis, in den Grundschulen beginnen und individueller sein“, so Gragrat. Die Lehrerin führt ein Beispiel an: „Ein Haus ist am schönsten, wenn das Fundament stimmt.“

Hubert Kück unterstreicht diesen Ansatz:
„Es kann mir keiner erzählen, es wären keine finanziellen Mittel vorhanden. Wer über den Metrorapid in Nordrhein-Westfalen nachdenkt, der hat auch das Geld für die Förderung der Kinder.

„ In Deutschland verlassen jährlich 80 000 Jugendliche ohne Abschluss die Schule, jeder vierte Ausbildungsvertrag wird während der Probezeit gekündigt. Zahlen, die erschrecken, aber vor allem aufschrecken sollten. Der Kreis hat reagiert und will ab September Schulpsychologen einsetzen.

„Wir haben die nötigen Rezepte. Wir müssen aus Pisa lernen und dürfen in der Bildung keine Tabus kennen“, so Hubert Kück.

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