Grüne: Lobbyarbeit der AWO unterstützen

Etwa die Hälfte der Heimbewohner im Willy-Brandt-Haus muss künftig mit weniger Taschengeld auskommen. "Wer kein Selbstzahler ist, bekam bisher 90 Euro pro Monat, wer seine eigene Rente einbrachte, erhielt weitere 44 Euro zusätzlich", so Heimleiter Horst Ingensand.

30.08.04 – von J. Bartsch, Quelle: RP 14.8.04 –

Diese 44 Euro würden im Rahmen der Gesundheitsreform gestrichen, betroffen sind rund 60 Bewohner des Heims in Repelen. Von dem Taschengeld zahlen die Senioren unter anderem Zuschüsse zu Medikamenten, Friseurbesuche, Süßigkeiten, Telefonkosten und die Praxisgebühr. Allein die Medikamentenzuzahlungen machten mehr als 80 Euro im Jahr aus.

Durch die Kürzungen müssten sie sich stark einschränken, so Ingensand. "Das sind Auswirkungen, die Politiker im Kopf haben sollten, wenn sie Entscheidungen treffen", sagte Bernhard Scheid, Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Wesel gestern im Gespräch mit Hubert Kück, Landratskandidat der Grünen, und Christoph Melzer, Moerser Bürgermeisterkandidat der Grünen. Die Lokalpolitiker informierten sich vor Ort über die Arbeit der AWO. "Wir wollen die Lobbyarbeit der Wohlfahrtsverbände unterstützen", so Kück. Als Politiker wolle er sich dafür einsetzen, dass etwa Demenz als Faktor bei der Einstufung zur Pflegebedürftigkeit beachtet werde. Wie ihm die Fachleute erklärten, würden derzeit nur körperliche Punkte berücksichtigt, so dass es möglich sei, dass ein Demenzkranker der niedrigen Pflegestufe eins zugeordnet werde, obwohl er nahezu rund um die Uhr betreut werden müsse.

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