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24.06.02 –
Laut Verwaltungsvorlage zum Kreisbauausschuss am kommenden Donnerstag wurde dieses Gutachten erst Ende April 2002 den kreisangehörigen Kommunen zur Verfügung gestellt. Die grüne Kreistagsfraktion hat auf Anfrage diese Studie jetzt auch erhalten.
Nach Durchsicht der Studie fühlen sich die Grünen in ihrer Auffassung bestätigt, die Einführung der Biotonne nun endlich flächendeckend einzuführen und somit auch der Einhaltung der Kreisabfallsatzung Genüge zu tun.
Im Gegensatz zur Auffassung der Kreisverwaltung und so mancher Kreispolitiker schätzt die Studie die Akzeptanz der Biotonne bei den Bürgerinnen und Bürgern gerade in den Kommunen, in denen die Biotonne bereits eingeführt ist, hoch ein. Rechnet man die biogenen Abfälle aus der Biotonne und die Grünabfallsammlungen zusammen, ist die Summe daraus im Kreis Wesel wesentlich geringer als in allen anderen im Vergleich dargestellten Kreise (Kreis Wesel: 169 kg/Einwohner/Jahr, Kreis Mettmann: 210 kg, Durchschnitt: 213 kg). Weiter wird in der Studie ausgesagt, dass eine umfassende Abschöpfung und damit Reduzierung der organischen Bestandteile im Restabfall nur über die Biotonne und nicht durch Eigenkompostierung allein erreicht werden kann. Im Sinne der Abfallvermeidung ist die Biotonne in geeigneten Gebietsstrukturen durch Eigenkompostierung zu ergänzen.
Auch zu den Kostenstrukturen macht die Studie Aussagen: Während vor ca. 5 Jahren noch von jährlichen Mehrkosten von bis zu 5 DM je Einwohner ausgegangen wurde, ist heute deutlich, dass bei professioneller Nutzung des Systems für die Behälterverwaltung und die Tourenplanung mittelfristig kaum Mehrkosten zu erwarten sind. Die anfallenden Mehrkosten wegen zusätzlicher Logistik werden durch die geringeren Behandlungskosten im Vergleich zur Restabfallentsorgung kompensiert.
In der Studie wird von bis zu 150 DM/t ausgegangen, damit die Bioabfallsammlung keine Mehrkosten erzeugt. Im Kreis Wesel wird bei einer Differenz von 492,50 DM/t dieser Kostenvorteil deutlich erreicht!
Dazu erklärt Axel Paulik, bündnisgrünes Kreistagsmitglied und Vertreter im Ausschuss für Bauen und Abfallwirtschaft: „Nach Durchsicht der Studie von Prof. Dr.-Ing. Gallenkemper ist es absolut nicht verständlich, warum manchen Kreiskommunen es nicht möglich erscheint, endlich die Biotonne ihren Bürgern anzubieten. Auch das zögerliche Verhalten der Kreisverwaltung zu diesem Thema ist zu rügen. Bei der Öffentlichkeitsarbeit, die in der Studie als ein grundlegender Baustein genannt wird, hält sich die Kreisverwaltung sehr stark zurück. Dafür steht auch, dass noch nicht einmal diese Studie den Kreistagsfraktionen ohne Nachfrage zur Verfügung gestellt wird, geschweige denn als separater Tagesordnungspunkt im Kreisausschuss für Bauen und Abfallwirtschaft angesetzt wird. Es ist völlig unverständlich, dass die Kreisverwaltung offensichtlich versucht, die Ergebnisse dieser Studie zu verheimlichen.“
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