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30.06.10 –
Sie enthält ein Resistenzgen gegen Antibiotika, darunter eines, das zu den wichtigsten Arzneimitteln gegen Tuberkulose gehört. Nicht ausgeschlossen, dass dieses Gen auf Bakterien des Magen-Darm-Traktes übertragen wird und Krankheitserreger dann nicht mehr zu bekämpfen sind. Die Umweltverträglichkeit wurde nicht ausreichend geprüft, die Fütterungsstudien an Ratten und Kühen waren eine Farce.
Ihr Name: Amflora. Erstmals seit zwölf Jahren hat die EU-Kommission grünes Licht für den Anbau einer Gentech-Pflanze gegeben. Die Kartoffel der BASF ist gentechnisch so verändert, dass sie überwiegend eine Stärkesorte produziert. Amflora soll vor allem in der Papier-, Garn-und Klebstoffindustrie eingesetzt werden und als Futtermittel dienen. Lebensmittel darf sie bis zu einem Schwellenwert von 0,9 Prozent verunreinigen - ohne Kennzeichnung, und ohne dass sie über eine Zulassung als Lebensmittel verfügt.
Amflora soll in Deutschland dieses Jahr auf 20 Hektar in Zepkow (Mecklenburg-Vorpommern) wachsen, in Schweden auf 80 Hektar und in Tschechien auf 150 Hektar. Laut BASF dienen die Kartoffeln aus Deutschland und Schweden der Saatgutvermehrung, die tschechischen Knollen werden vom Stärkeproduzenten Lyckeby-Stärke industriell genutzt. Die deutschen Stärkehersteller haben erklärt, Amflora nicht zu verarbeiten: weil ihre Kunden aus der Lebensmittelbranche strikt dagegen sind; und weil Amflora zwei Schwestern mit denselben Eigenschaften hat, die nicht gentechnisch verändert wurden.
Während EU-Länder wie Österreich und Luxemburg ein nationales Anbauverbot prüfen, betreibt die Bundesregierung Klientelpolitik für die BASE Im Koalitionsvertrag hat sie sich verpflichtet, die industrielle Nutzung der Amflora zu fördern.
Sie können protestieren: per E-Mail oder Postkarte an Agrarministerin Aigner unter www.bund.net/amflora; Postkarten erhalten Sie zudem (auch in größerer Zahl) über den BUND-Versand, bundladen@bund.net, Tel. (030) 2 7586-480.
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