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30.07.03 –
Die alte Ziegelei in Büderich hat etwas Geheimnisvolles, aber sie ist ein Ort voller Gefahren. Erst mit dem Abriss der Gebäude wären sie beseitigt.
In zwei bis drei Jahren könnte die Natur die Ruine und den verseuchten Boden ersetzen.
Der Arbeitskreis beriet auch über eine bessere Sicherung des Geländes in Büderich.
Verfallen, kaputt, heruntergekommen: Die alte Ziegelei in Büderich ist eine Ruine, die wilde Müllabkipper anlockt. Aber auch Leute, die für sie Brauchbares demontieren. Und sie lockt Kinder in das Ambiente eines Abenteuerspielplatzes mit Krimi-Atmosphäre.
Dahinter lauern große Gefahren. Seit gestern gibt es Hoffnung, dass sich das ändern könnte.
Rund ein Dutzend Männer und eine Frau berieten am Dienstag vor Ort. Sie vertraten Stadt und Kreis Wesel, das Staatliche Umweltamt, die Politik und die Bürger. Ein Gutachter war auch dabei.
Nachdem mit dem sogenannten Kölner Wall das größte Übel mittels 600 Lkw-Ladungen zu Deponien in Borken-Hoxfeld, Gelsenkirchen, Knappsack und zur mikrobiologischen Aufbereitung in Essen beseitigt wurde, lagert nun noch der Berg vergifteter Erde in jener Halle, aus deren Dach große Flächen von Unbekannten entfernt wurden (die NRZ berichtete).
Die Kreisverwaltung will 8000 Euro aufwenden, um die Löcher abzudichten und so ein weiteres Eindringen von Regen zu verhindern, das zur Belastung des Grundwassers führt. Für die Entsorgung des Bodens ist ebenfalls der Kreis zuständig. Die Kosten werden mit rund 300 000 Euro kalkuliert.
Bis zum Herbst soll feststehen, ob der Altlastenverband die vorhandenen Gebäude beseitigt, was zwei bis drei Jahre dauern und etwa 1,5 Millionen Euro kosten soll. Er würde 80 Prozent davon tragen, den Rest müssten sich Kreis und Stadt Wesel teilen.
Die anderen Anschüttungen auf dem Gelände anzurühren sei nicht zu empfehlen, meinte der Gutachter, um darin vorhandene geringe Schadstoffe nicht zu mobilisieren.
Anhand von Messstationen lasse sich die Qualität des Grundwassers immer wieder kontrollieren. Eine gewerbliche Nutzung sei zwar das optimale, „aber das kriegen Sie hier nicht hin“, sagte er.
Der Büdericher Hermann Norff stimmte mit Hubert Kück (Grüne) überein, dass nach Räumung des Geländes eine natürliche Begrünung das Beste sei.
Norff stellt sich rund um den bestehenden See ein kleines Naherholungsgebiet vor.
Um weiterer Demontage und den Gefahren durch Ablagerung wie durch marode, verrostete Fabrikeinrichtungen zu begegnen, sollen die Zufahrt per Schranke geschlossen und seitlich dicht gemacht sowie Schilder aufgestellt werden.
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