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13.09.17 –
Zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Entwicklung der von der Bodenverwertungs- und verwaltungs GmbH (BVVG) erzielten Pacht- und Kaufpreise erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Fünf Jahre schwarz-rote Landwirtschaftspolitik sind ein Desaster für die bäuerliche Landwirtschaft. Die Preise für landwirtschaftliche Flächen haben sich in dieser Zeit in Deutschland mehr als verdoppelt, in den neuen Bundesländern mehr als verdreifacht und in Mecklenburg-Vorpommern sogar mehr als vervierfacht. Bundesminister Schmidt schiebt wieder mal alle Verantwortung auf andere und legt die Hände in den Schoß. Es ist zum schlichtweg zum Heulen. Mit diesem Minister hat die Landwirtschaft wirklich keine Zukunft. Wir brauchen endlich eine Kehrtwende in der Bodenmarkt- und Agrarpolitik.
Die BVVG ist ein Preistreiber auf dem Bodenmarkt. Deren Pacht- und Kaufpreise liegen weit über dem ortsüblichen Durchschnitt. Bei diesen Preisen sind bäuerliche Betriebe aber aus dem Rennen. Übrig bleiben nur noch Kapitalinvestoren. Das ist ein Ausverkauf der bäuerlichen Landwirtschaft.
Wir brauchen jetzt einen BVVG-Verkaufsstopp. Die verbleibenden Flächen müssen für bäuerliche Betriebe, Betriebsneugründungen und mehr Ökologie zur Verfügung stehen. Pachtpreise von 900 Euro sind mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung kaum realisierbar. Wer auf Umwelt und Bodenfruchtbarkeit achtet, der muss hier meistens aussteigen.
Hier geht es nur noch ums knallharte Geschäft. Das kann nur auf Kosten von Umwelt, Mensch und Tieren gehen.
Hintergrund:
Aus der Anfrage geht hervor, dass die Neupachten für Ackerland in den vergangenen 10 Jahren um 80 Prozent gestiegen sind. Die Kaufpreise für Ackerland stiegen in 10 Jahren in Deutschland um 120 Prozent, in den neuen Bundesländern um 251 Prozent, in Mecklenburg um 335 Prozent. Die Erlöse der BVVG aus dem Verkauf und der Verpachtung von Flächen liegen in den meisten Fällen weit über dem ortsüblichen Durchschnitt von Ländern und Kreisen.
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