Benzinpreis von 90 Cent pro Liter ist möglich!

Zu den Äußerungen des Präsidenten des Umweltbundesamtes Andreas Troge, der Benzinpreis könnte um 5 bis 10 Cent gesenkt werden, erklärt Dr. Antje Vogel-Sperl, stellvertretende Koordinatorin des Arbeitskreises Umwelt:

13.08.04 – von h. kueck, Quelle: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen 11.8.04 –

Der Benzinpreis könnte mit den richtigen politischen Weichenstellungen sogar auf nur 90 Cent gesenkt werden.

Bioethanol kann bis zu 25 Prozent dem normalen Benzin beigemischt werden. Dies ist ohne technische Änderung des Motors möglich. Dadurch könnte der Kraftstoffpreis teilweise von der Entwicklung der Rohölmärkte entkoppelt werden.

Brasilien beispielsweise schreibt einen Mindestanteil von 25 Prozent Bioethanol im Benzin gesetzlich vor.

Aus nur einer Tonne Stroh können die technologisch führenden Hersteller bereits 300 Liter Bioethanol herstellen. Dieser Herstellungsprozess benötigt keine zusätzlichen fossilen Energien.

Jährlich werden allein in Deutschland etwa 20 Millionen Tonnen Stroh verbrannt oder untergepflügt. Würde man diese ungenützte Menge zur Herstellung von Bioethanol verwenden, könnten damit 6 Milliarden Liter Bioethanol produziert werden.

Zusätzlich gibt es in Deutschland Brachflächen in einer Größenordnung von etwa 900.000 Hektar, die zur Produktion von nachwachsenden Rohstoffen genutzt werden können.

Die Äußerungen von Andreas Troge gehen in die richtige Richtung.

Die Forderungen greifen jedoch zu kurz. Bereits marktreife Technologien müssen konsequent gefördert werden. Hersteller von innovativen Kraftstoffen müssen durch geeignete Maßnahmen unterstützt werden. Für diese Rahmenbedingungen brauchen wir ein Gesetzespaket analog dem Erneuerbare-Energien-Gesetz.

Wie mit dem EEG der alternative Energiesektor gestärkt und entwickelt wurde, so können wir mit entsprechenden Regelungen auch den stofflichen und treibstofflichen Sektor ausbauen.

Langfristiges Ziel ist es, Erdöl als Rohstoff für die chemische Industrie und als Treibstoff zu ersetzen.

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