"Arbeit kann sich sehen lassen"

Selbstbewusst blickt die grüne Kreistagsfraktion auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Die gestern vorgelegte Bilanz präsentierten Hubert Kück, Christel Winterberg und Jürgen Bartsch mit der Aussage: "Unsere Arbeit kann sich sehen lassen." Das Trio zeigte sich dabei unbeirrt von der Kritik der Weseler Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen (...). Die hatte sich von der künftigen Kreistagsfraktion mehr Zusammenarbeit mit anderen gewünscht.

16.09.04 – von J. Bartsch, Quelle: NRZ vom 15.9.04 (M.B.) –

Die Arbeit der Fraktion sei doch von den Richtlinien der Kreismitgliederversammlung bestimmt, erinnerte Christel Winterberg, für sie ist nicht transparent geworden, was hinter der Kritik aus Wesel steckt.

Einen positiven Aspekt will Fraktionssprecher Hubert Kück den Anregungen entnehmen und nicht so sehr die Kritik daran, dass auf Kreisebene ein eigener Landratskandidat von den Grünen gestellt wird. "Die Weseler haben sich an der SPD orientiert. Wir haben einen solchen Auftrag aus der Mitgliederversammlung nicht erhalten", betont er. In den einzelnen Ortsverbänden seien die Ausgangspunkte da ganz unterschiedlich.

"Wir haben eine quicklebendige Opposition gemacht", versicherten Winterberg, Kück und Bartsch unisono. Dabei seien die Versäumnisse von CDU und FDP mehrfach aufgezeigt worden. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen - Caritas, Arbeiterwohlfahrt, Drogenberatung, Diakonie, Bürgerinitiativen, Umweltverbände - sei ein Grundprinzip, das auch künftig beibehalten werden sollte. Darüber hinaus hätten die zahlreichen Fachgespräche dazu geführt, dass die Fraktion fundierte Anträge an den Kreistag habe stellen können. Als wichtige und erfolgreich angestoßene Themen listete das Trio verschiedene Punkte auf.

Zum Stichwort Energie hob Jürgen Bartsch unter anderem den Vorstoß zur Nutzung der Sonnenenergie (Photovoltaikanlagen für kreiseigene Gebäude) und die Umstellung des Fuhrparks auf gasbetriebene Fahrzeuge auf. Dennoch sei in den kommenden Jahren noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.

Das Thema Bergbau hat Christel Winterberg schon lange beschäftigt. Während sich noch vor Jahren die Grünen nicht die Vernichtung von vielen Tausend Arbeitsplätzen vorhalten lassen wollten, sind heute die Risiken des Bergbaus höher anzusetzen als der Nutzen, betont die Schermbeckerin. Das sei auch der Grund dafür, dass die Fraktion die sofortige Schließung der Bergwerke Walsum und West gefordert habe.

Dass eine Bilanz auch immer ein Ausblick auf die kommende Arbeit ist, erläuterte Hubert Kück für den Bereich Wirtschaftsförderung. Hier könnte er sich eine überregionale Zusammenarbeit mit den Niederländern vorstellen. "Die Region könnte durch Kreativität und Arbeitsplätze brillieren."

In Sachen Stadtmarketing wünscht er sich von Städten und Gemeinden mehr Miteinander statt Verdrängungswettbewerb. "Wir haben zu viel Geschäftsflächen. Die Folge ist ein ruinöser Wettbewerb, der die Attraktivität der Innenstädte mindert."

Dass aus der fünfköpfigen Fraktion am 26. September eine stärke Fraktion wird, hoffen alle drei. "Dann erledigen sich auch Zweckbündnisse", freute sich Jürgen Bartsch.

Kategorie

Anträge | Kreisfraktion