BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Kreis Wesel

Widerstand trägt Früchte

12.02.09 – von Quelle: NRZ, 9.2.2009 –

DÜSSELDORF. Der hartnäckige Widerstand von Umweltschützern gegen den Anbau von genverändertem Mais in NRW trägt Früchte: Wenige Tage vor dem Ende der Genehmigungsfrist für Sortenversuche mit Gen-Mais zeichnet sich jetzt ab, dass in diesem Jahr keine Anbauflächen zwischen Rhein und Weser zu erwarten sind. Ein Sprecher des Saatgut-Konzerns Monsanto bestätigte auf Anfrage, keine weiteren Versuche in NRW zu planen. Auch im Bundessortenamt in Hannover, zentrale Zulassungsstelle für Saatgut, heißt es, dass keine Projekte in NRW vorgesehen sind.

„NRW verweigert sich dem Anbau", sagt Josef Steinberger, Leiter der Abteilung für Sortenzulassung. Zuletzt war im Jahr 2007 auf zwei Feldern in den Kreisen Borken und Unna Gen-Mais zu Versuchen angebaut worden. Nach heftigen Protesten von Landwirten und Umweltschützern mussten die Felder sogar von Wachdiensten beaufsichtigt werden. Aber auch im Landes-Umweltministerium und der Landwirtschaftskammer würden Projekte nicht unterstützt, kritisiert Steinberger.

In anderen Bundesländern laufen die Feldversuche dagegen unvermindert fort: An der Spitze Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Laut Standortregister sind dort bis dato zusammen 155 Anbauflächen vorgesehen. Der Anbau muss drei Monate vor der Aussaat im Mai angekündigt werden.

Unterdessen wächst die Zahl der verfügbaren Mais-Sorten, die das Gen „Mon 810" enthalten, das den Schädling Maiszünsler abwehren soll: „Bisher sind acht Sorten in Deutschland zugelassen, 15 sind in Anmeldung", sagt Josef Steinberger. „Viele Landwirte werden abgeschreckt, das Saatgut einzusetzen", beklagt allerdings Monsanto-Sprecher Andreas Thierfelder. Das Interesse besonders bei Bauern in NRW sei „deutlich ausbaubar".

Mit 0,3 Prozent Anteil an der Gesamt-Anbaufläche ist genveränderter Mais in Deutschland noch eine Randerscheinung, erklärte Ralf Bilke, Experte vom Bund für Umwelt- und Naturschutz NRW (Bund). Dass NRW in diesem Jahr gentechnik-frei bleibt, sei ein „Zeichen, das Mut macht". Entwarnung bedeute das nicht. Bilke: „Die EU wird 2010 zwei weitere Gen-Technik-Sorten zulassen." Der Widerstand gehe deshalb weiter.

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Gesundheit | Kreisfraktion

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