Kein gutes Ergebnis für die Energieerzeugung in Voerde

15.05.07 – von Jens Hinz, Vorsitzender OV Voerde –

Bei einer Auflistung der 30 klimaschädlichsten Kraftwerke hat Voerde die zweifelhafte Ehre gleich zweimal erwähnt zu werden.
Zum einen liegt das Kraftwerk Voerde-West auf Platz 11 mit einer Emission von 980g CO2/kWh.
Des Weiteren liegt das Kraftwerk Voerde, bei dem für eine Kilowattstunde Strom 900g CO2 in die Luft gelangen auf Platz 23.
Zieht man nur die Steinkohlekraftwerke heran, so nimmt das Kraftwerk Voerde-West sogar den 3. Platz der klimaschädlichsten Steinkohlekraftwerke in Deutschland ein. Dieses ergibt eine Studie im Auftrag des WWF:

http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/filme/co2-karte-2007-014-mx.swf 

Wie extrem hoch die Emissionen sind, zeigt sich, wenn man die durchschnittlichen CO2-Emissionen in der Bundesrepublik heranzieht. Sie liegen bei 514g CO2/kWh. Somit wird bei den Kraftwerken in Voerde bei der Energieerzeugung nahezu doppelt soviel an CO2 pro Kilowattstunde ausgestoßen wie im Bundesdurchschnitt. Erfolgt die Stromerzeugung durch Gaskraftwerke, so liegt der Wert nur bei 365 Gramm je Kilowattstunde.

Daher scheint es sinnvoll, keine neuen Kohlekraftwerke mehr zu errichten und die vorhandenen durch umweltfreundlichere Alternativen wie Gas und erneuerbare Energien zu ersetzen. Sehr viel geringer, wenn auch nicht gleich null, ist der CO2-Ausstoß bei der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik (ca. 100g CO2/kWh), Wind (ca. 15g CO2/kWh) und Wasser (ca. 10g CO2/kWh).

Keiner zweifelt mehr daran, dass der Klimawandel Realität ist. Die Auswirkungen spüren wir bereits – auch vor Ort. Daher darf nun nicht der Fehler gemacht werden weiter in fossile Energien zu investieren. Der Bau des neuen Blocks der STEAG in Walsum ist also sehr kritisch zu betrachten, da er den Status quo auf Jahre hinaus zementiert. Hier werden Wege aus der Klimakatastrophe derzeit im wahrsten Sinne des Wortes verbaut.

Mittlerweile haben die Bürger allerdings die freie Wahl beim Stromerzeuger, daher könnten früher oder später diejenigen Energieanbieter die Nase vorn haben, die ihren Strom ausschließlich mit erneuerbaren Energien herstellen.