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11.12.01 –
Kück (Grüne): ,Qualität`
KREIS WESEL (RP). Deutschlands Bildung in der Steinzeit? Angesichts der niederschmetternden Ergebnisse der Pisa-Studie sprach auch Hubert Kück gestern von einem "Fiasko", von einem "katastrophalen Abschneiden" deutscher Schüler im internationalen Leistungsvergleich und von einem "Bildungsschock". Der Sprecher der Grünen im Weseler Kreistag forderte eine Qualitätsoffensive für die Grundschulen. Und er forderte den Kopf von Ministerin Gabriele Behler.
Mit der Ministerin ging Kück schon deshalb hart ins Gericht, weil die miserable Lage sich abgezeichnet habe. Er erinnerte an die so genannte Timms-Studie, die 7000 deutsche Siebt- und Achtklässler bereits 1998 in Mathematik und Naturwissenschaften auf Platz 23 von 41 Industrienationen einsortierte. "Schon da hätte sich bildungspolitisch längst etwas tun müssen", sagte Kück.
Geschehen sei allerdings nichts. Im Gegenteil fürchtet der Grüne, dass gerade die Grundschulen, für die er ein "grundsätzliches Umdenken" fordert, nach Behlers Plänen weiter benachteiligt werden sollen. Die Lehrerausbildung habe über weite Strecken des Studiums nichts mit der Praxis zu tun. Sie müsse dringend verbessert und professionalisiert werden. Das Festhalten an drei Fächern, darunter Mathe und Deutsch als Pflicht, sei unumgänglich.
"Behler muss ihren Hut nehmen"
Außerdem hält Hubert Kück es für Unsinn, Referendare in ihrem zweiten und dritten Ausbildungs-Halbjahr mit jeweils neun Wochenstunden eigenständig unterrichten lassen zu wollen. Unter solchem Missbrauch als billige Hilfslehrer litten nicht nur die Schüler. "Das ist sachlich und pädagogisch nicht zu vertreten und verhindert bewusst Qualität", sagte der Grüne. Man müsse sich auch vernünftig um die Lehramtsanwärter kümmern.
Mit Blick auf besagte Timms-Studie ist das Pisa-Ergebnis laut Hubert Kück ein Beweis dafür, dass die erschütternde Leistungsschwäche deutscher Schüler "ein hausgemachtes Problem" ist: "Frau Behler muss ihren Hut nehmen. Schule ist unsere Ressource für den internationalen Wettbewerb. Kein Wunder, dass sich die Wirtschaft Fachleute im Ausland suchen muss."
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