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07.03.11 –
Der neue Kraftstoff E-10 ist nicht bio, sondern agro! Wer glaubt, durch Tanken dieses Kraftstoffes der Umwelt einen Nutzen zu bringen, befindet sich - erwiesenermaßen - im Irrtum.
Denn nicht ohne Grund ist uns die Regierung bisher den Beweis für die Umweltverträglichkeit schuldig geblieben, schlimmer noch, sie ignoriert, dass durch die Produktion wertvolle Ackerflächen für die Nahrungsmittelproduktion verloren gehen. Die "nachwachsenden Rohstoffe", die E10 und Biodiesel ein ökologisches Image verleihen sollen, werden auf riesigen Plantagen angebaut. Für diese Monokulturen werden Regenwälder, Feuchtgebiete und andere wertvolle Ökosysteme vernichtet. Daran ändert auch eine deutsche Nachhaltigkeitsverordnung mit vielen Schlupflöchern nichts.
Der Versuch der EU, unter dem Öko-Deckmantel die Industrie weiter zu beflügeln ist gründlich gescheitert, die schlechte Informationspolitik der Regierung löst Chaos aus und der Bürger zahlt drauf.
Weitere Nachteile des neuen Treibstoffes sind ein deutlich spürbarer Mehrverbrauch, der letztlich ggf. zu einem Mehrausstoß von CO2 führen kann.
Leider sind es oft die Besitzer der älteren Autos, die nicht zu den Besserverdienern gehören. Gerade sie müssen den wesentlich teureren herkömmlichen Sprit weiterhin tanken. Oder sollen diese womöglich jetzt auf neue Fahrzeuge umrüsten? Das wäre dann tatsächlich eine Abzockmogelpackung!
Bedenklich ist dabei die Konkurrenz zwischen Tank und Teller: In Brasilien wird bereits auf 9 Millionen Hektar Zuckerrohr angebaut. Gleichzeitig verringert sich die Fläche für den Anbau von Bohnen und Reis, den Hauptnahrungsmitteln in Brasilien, jährlich um 10 Prozent.
Wir Grüne im Kreis Wesel setzen auf den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft und sehen den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen für die sog. Biospriterzeugung als kontraproduktiv.
Kategorie
Energie | Klimaschutz | Verkehr