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14.09.07 –
Austritt oder Verbleib im Regionalverband Ruhr (RVR) - das war eines der zentralen Themen der Kreismitgliederversammlung des Kreisverbands Wesel der Bündnisgrünen in der Gaststätte "Schwarzer Adler". Die Meinungen dazu waren unter den Anwesenden differenziert: "Ich habe die Sorge, dass der Niederrhein im Vergleich zu den namhaften Ruhrgebietsstädten auf das Hintertreppchen gerät und wir nur eine Randposition einnehmen", machte Hubert Kück, Sprecher der Grünen-Kreistagsfraktion, seinen Standpunkt klar. Kück will, dass der Niederrhein nicht nur Anhängsel der Ruhrgebietsstädte ist, sondern seine eigene Identität entwickelt - wird der Kreis Wesel im Zahlenspiegel des RVR nur im Bereich Freizeit mit dem Freizeitzentrum Xanten tabellarisch aufgeführt.
RVR hat Verpflichtungen
In Bereichen wie Wirtschaft oder Kultur findet der Niederrhein keine zahlenmäßige Benennung. Dem hielt Kreistagsmitglied Elisabeth Hanke-Beerens entgegen, dass der RVR laut gesetzlicher Richtlinien u.a. sowohl in Bereichen wie Raumplanung, Wirtschafts-, Kulturentwicklung sowie Wald-, Grün- und Wasserflächenentwicklung verpflichtet ist, den Kreis Wesel mit einzubeziehen. Gegen Ende der Debatte kam es zur Abstimmung, ob die Kreismitgliederversammllung der Kreistagsfraktion den Ausstieg aus dem RVR empfiehlt. Mit Mehrheit wurde dem entsprochen. Ein weiteres Thema waren die Abgrabungen im Kreis durch die Kiesindustrie. Die Grünen wollen unter anderem erreichen, dass der Landesentwicklungsplan (LEP), der auf 50 Jahre festgesetzt ist und der Kiesindustrie für diesen Zeitraum den Abbau zusichert, verkürzt wird. "Regelmäßig werden neue Abbaustellen angemeldet", so Helga Franzkowiak, sachkundige Bürgerin der Grünen
Viel Kies geht in die Niederlande
Aus der Rheinischen Schiene gehen alleine um die 30 Prozent des Kieses in die Niederlande. Vergleichsweise ein Ausstiegsszenario wie beim Bergbau gibt es derzeit noch nicht und die Langzeitfolgen sind nicht abzusehen. Jedoch haben sich mittlerweile, nachdem die Grünen schon seit Jahren gegen die "Zerlöcherung" des Niederrheins kämpfen, laut Kück auch die anderen Fraktionen ins Boot gesellt, nachdem der Protest der Bürger gegen die Zerstückelung ihrer Region immer lauter wurde.
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