Menü
13.04.11 –
Auf der Dezernentenebene, sprich im Verwaltungsvorstand des Kreises Wesel, gibt es gar keine Frau, von den Fachbereichsleitern stellen sie 13 Prozent, bei den Fachgruppenleitern gar nur elf Prozent. Dies nennt Christel Winterberg (Grüne) schlicht „miserabel“. Schon deshalb und um überhaupt frischen Wind in die Verwaltung zu bekommen, gebe es eben jenen alten Kreistagsbeschluss, dass Top-Positionen ausgeschrieben werden sollen. Die Grüne blickte mit Fraktionssprecher Hubert Kück gestern auf die Kreistagssitzung zurück, in der einsame Personalentscheidungen von Landrat Dr. Ansgar Müller beherrschendes Thema waren. Bekanntlich kommt sein Vorgehen bei der Bezirksregierung auf den Prüfstand.
Kreistag verkleinern
Winterberg und Kück versuchten zu verdeutlichen, was die Grünen von anderen Fraktionen unterscheidet. Sie verwiesen auf ihren seit Jahren verfolgten (und abgelehnten) Antrag, Einsparungen durch Verringerung der Sitze im Kreistag zu erzielen. Auch seien Zuschüsse für den Ring der politischen Jugend nichts anderes als Parteienfinanzierung.
Ebenso seien eine Kreistierzüchterzentrale für 242 000 Euro nicht nötig und Fragen zur Kreisleitstelle für dasRettungswesen angesagt. Etwa danach, was bei einem Umzug ins Kreishaus aus jenen Räumen wird, die der Kreis von der Stadt Wesel in dessen Feuerwache in Anspruch nimmt. Dass die Verwaltung antwortete, darüber noch nicht nachgedacht zu haben, kritisieren die Grünen. Schließlich laufe ein Vertrag über 20 Jahre.
Die Grünen sind außerdem enttäuscht, dass „nicht einmal die SPD“ mit an Bord war, die Menge der über Bedarf Auszubildenden von 26 nicht auf zwölf sondern nur auf 18 zu beschränken. Mit einem Antrag wollen sie ferner die Zahl der befristeten Stellen im Jobcenter (Hartz IV) auf zehn halbieren. Die Mitarbeiter würden nachweislich langfristig gebraucht.
„Drückebergerei“ bei Abstimmung
Mit Zorn werten sie das Verhalten des Landrats und einiger Kreistagskollegen bei der namentlichen Abstimmung zur Aufforderung ans RWE, die Klage gegen die Abschaltung des Atomkraftwerks Biblis zurückzunehmen. Mit „penetranten Hinweisen“ zu den rechtlichen Bedenken und Konsequenzen habe Müller Leute unter Druck gesetzt. Und einige hätten „unverantwortliche Drückebergerei“ an den Tag gelegt, als sie während der Abstimmung nicht im Saal waren, folglich nicht an ihr teilnahmen.
Kategorie
Kreisfraktion | Top-Themen