BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Kreis Wesel

Kinderbildungsgesetz KiBiz

Kinder brauchen mehr - Das KiBiz erfüllt die Anforderungen an ein modernes Kindergartengesetz nicht!

02.11.07 – von Beate van Laak, Sprecherin des Kreisverbandes der Grünen

Die Grünen im Kreis Wesel sind mit dem neuen Kindergartengesetz ganz und gar nicht zufrieden.

"Wir sehen keine Verbesserungen gegenüber dem jetzigen GTK", meint Beate van Laak, Sprecherin des Kreisverbandes der Grünen. "Wenn man die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen hätte stärken wollen, so wäre es angebracht gewesen, mehr Personal für kleinere Gruppen einzusetzen und nicht umgekehrt. So ist das ganze Gesetz ein reines Finanzierungsgesetz, mit unzureichender Finanzausstattung. An zusätzlicher Bildung springt dabei für die Kinder nichts heraus."

Die Riesenproteste von Eltern und Trägern gegen das neue Gesetz waren und sind weiterhin berechtigt, denn es gibt eine ganze Reihe von Verschlechterungen 

  •  der Abbau von Betreuungspersonal für Kinder unter drei Jahren gegenüber der bisherigen kleinen altersgemischten Gruppe
  • die fehlenden Fort- und Weiterbildungsmittel für Erzieherinnen und Erzieher
  • die fehlende Qualitätsentwicklung z.B. durch Einrichtungs- oder Gruppenleitungen mit einem Fachhochschulabschluss
  • die Unterfinanzierung der Familienzentren und Sprachförderung
  • die Begrenzung der Finanzierung von Ganztagsplätzen auf landesweit 25%

 um nur einige Beispiele zu nennen.

Und was bedeutet das neue Gesetz für die Kommunen und dem Kreis Wesel?Die Bürokratie nimmt zu, denn die Kombination der verschiedenen Buchungszeiten mit den unterschiedlichen Gruppenformen stellt auch die Jugendämter vor fast unlösbare Probleme. 

Zunächst sollen die Träger sich entscheiden, welche Gruppenangebote gemacht werden, danach müssen die Kommunen die Elternbeitragssatzung beschließen, damit die Eltern eine finanzielle Grundlage haben ob sie sich für 25, 35 oder 45 Stunden Betreuung entscheiden.  Doch keiner weiß, ob hinterher das ganze Finanzierungspuzzle aufgeht. Notwendige Übergangsregelungen um dies zu prüfen, gibt es im Gesetz nicht.

Und, müssen die Eltern jetzt wenigstens weniger bezahlen für die Bildung ihrer Sprösslinge?  Das Gegenteil wird wahrscheinlich der Fall sein.
Landesweit ist weiterhin festgelegt, dass 19% der Kosten von den Eltern aufgebracht werden müssen. Diese Zahl ist aber in den wenigsten Kommunen und im  Kreis Wesel zu erreichen.

"Wir vor Ort müssen uns jetzt mit dem berechtigten Zorn der Eltern auseinandersetzen", meint Beate van Laak. Hier hat das Land den "SchwarzenPeter" an die Kommunen weitergegeben, denn vor einer landeseinheitlichen Elternbeitragssatzung hat das Land sich gedrückt."

Viele Eltern werden sich jetzt aus Kostengründen für eine 25 StundenBetreuungszeit aussprechen. Das heißt aber längstens bis 14.00 Uhr. Wenn man an den Zeittakt des Arbeitsmarktes denkt, wird eine Arbeitsaufnahme auch am Nachmittag damit unmöglich gemacht.

"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bleibt mal wieder auf der Strecke", so Beate van Laak.

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