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26.01.08 –
Die Diskussion um jugendliche Straftäter hat auch im Kreis Wesel hohe Wellen geschlagen. Dabei hat sich gezeigt, dass es bereits gute Angebote der Jugendhilfe gibt, straffällige Jugendliche in intensiven Betreuungsgruppen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.
Das ist der richtige Ansatz, eine Strafverschärfung nutzt weder den Jugendlichen noch der Gesellschaft, allein die Resozialisierung ist das Ziel.
Die Strafunmündigkeit von Kindern bis 14 Jahren ist unbedingt beizubehalten, so die Forderung der GRÜNEN.
Kinder sollten auch wie Kinder behandelt werden, sie brauchen Zuwendung und Regeln, Lob, Anerkennung und eine gute schulische Förderung. Völlig absurd ist es Kinder zu bestrafen, weil Erwachsene sie zum Klauen schicken. Da müssen ja wohl diejenigen bestraft werden, die die Kinder für ihre Ziele einsetzen.
Die beste Vorbeugung, damit es erst gar nicht zu Straftaten kommt ist für Jugendliche die Zuversicht, in der Gesellschaft gebraucht zu werden und in der selbstständigen Lebensführung voran zu kommen.
Doch wird es den jungen Leuten nicht zu schwer gemacht eine betriebliche Berufsausbildung zu finden?
Nicht alle haben Abitur oder einen gleichwertigen Abschluss. Doch für die durchschnittlichsten Ausbildungsberufe wird dies inzwischen erwünscht. Unseres Erachtens eine zu hohe Forderung.
Auch nicht alle haben einen"guten Realschulabschluss" , wie es immer wieder zu lesen ist. Manche haben eben "nur " einen Hauptschulabschluss und können damit auch etwas Großartiges leisten. Hier ist die Gesellschaft immer weniger bereit, den jungen Menschen eine echte Chance zu geben, obwohl viele Jugendliche eher praktisch begabt sind und auch sehr arbeitsbereit.
Jedenfalls ist es ein Skandal, dass allein in NRW 85.000 jungeMenschen einen betrieblichen Ausbildungsplatz suchen und nur wenige einen Ausbildungsplatz bekommen.
Wie gehen die Jugendlichen mit ihren Frustrationen um, wenn sie täglich im Briefkasten die Absagen entgegennehmen? Das müssen die jungen Leute auch erst einmal verkraften.
Es hat nach Meinung der GRÜNEN auch keinen Sinn, die jungen Menschen, die etwas Praktisches machen wollen, Warteschleifen auf den Berufskollegs oder bei anderen Bildungsträgern drehen zu lassen. Das Problem wird dadurch nicht kleiner.
Um allen Jugendlichen, die eine betriebliche Ausbildung suchen eine echte Chance zu geben, muss die Gesellschaft insgesamt in die Verantwortung genommen werden.
Hier hilft nur eine Ausbildungsplatzabgabe, damit Betriebe, die über Bedarf ausbilden von den Betrieben, die keine Ausbildung ermöglichen, unterstützt werden. Eine Solidarität der Gesellschaft pro Jugend ist die beste Maßnahme gegen Jugendkriminalität.
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