BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Kreis Wesel

Grüne: Kies-Vision vom Ijsselmeer ist Alptraum

Keine Vision, sondern ein Alptraum: So bewerten die Grünen in Kreis und Land den Vorschlag des FDP-Landtagsabgeordneten Holger Ellerbrock, die Kiesflächen am Niederrhein zu einem „zweiten Ijsselmeer“ zusammenzufassen.

21.11.07 – von Quelle: Rheinische Post, 21.11.2007 –

Vielmehr müsse die Region aufstehen und das umgekehrte Signal ans Land senden: Begrenzung des Kiesabbaus. „Dies ist das Zeichen der Zeit“, sagte Johannes Remmel, Parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion und umweltpolitischer Sprecher.

Er forderte politische Instrumente, um den Rohstoff-Abbau zu beschränken. Die Grünen im Landtag hätten die Idee ihrer Parteifreunde aus dem Kreis Wesel für eine Kiesabgabe von einem Euro je Tonne aufgegriffen, sagte Remmel. Nach seinen Worten ließen sich bei der Industrie jährlich 60 Millionen Euro für den Naturschutz im Land Nordrhein-Westfalen einnehmen. Der Abgeordnete forderte zudem, den Bedarf an Kies nicht für 50, sondern nur für 15 Jahre festzuschreiben. „Ein Drittel bis ein Viertel des Flächenverbrauchs am Niederrhein entfällt auf den Kiesabbau“, sagte Remmel. Hier abzuspecken, wäre nach seinen Worten auch deshalb konsequent, weil die Bundesregierung den deutschlandweiten Flächenverbrauch von täglich 115 auf 30 Hektar senken wolle.

Remmel sagte, er habe Ellerbrocks Äußerungen zum zweiten Ijsselmeer zunächst für eine „zynisch-ironische Bemerkung“ gehalten. Doch dann habe die FDP diese Idee während einer Debatte im Landtag zur Sprache gebracht und ihm sei klar geworden: Die Liberalen meinen es ernst.

„Vor Ort den Druck erhöhen“

„Wir müssen vor Ort den Druck erhöhen, um das Ijsselmeer am Niederrhein zu verhindern“, betonte Christel Winterberg, stellvertretende Vorsitzende der grünen Kreistagsfraktion. Jüngste Äußerungen aus Reihen von CDU und SPD lassen sie auf breite Unterstützung in dieser Sache hoffen. Remmel hält auf Landesebene eine Einigung mit der CDU für möglich. „Umweltminister Uhlenberg ist gegen ein zweites Ijsselmeer“, berichtete er. Und die Menschen vor Ort wollten nicht, dass man erst ihre Heimat abgrabe und ihnen dann mit einem Freizeitparadies komme.

 

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