Menü
06.11.13 –
Nachdem die Kreisverwaltung einen neuen Standort für die 5,9 Millionen teure Leitstelle in Wesel vorstellte, verlangen die Grünen ein Ende des Hin und Hers. Sie sorgen sich dabei auch um Sicherheit.
Die Kreisleitstelle ist für die Politik ein rotes Tuch. Das war schon vor vielen Jahren so, als sie vom Kreishaus ausgelagert und im Dachgeschoss der Weseler Feuerwache untergebracht wurde. Am Unbehagen hat sich auch in den letzten Jahren nichts geändert, als über Ausbau und letztendlich Umzug neu nachzudenken war.
Erst hieß es, die Leitstelle für das Rettungswesen ließe sich im Untergeschoss des Kreishauses unterbringen. Dann kam heraus, dass die Pläne an technischen Schwierigkeiten scheitern. So kam eine Fläche am Kreis-Gesundheits- und Jugendamt (Jülicher Straße) ins Spiel, die gegenüber dem Weseler Kreishaus ist. Auch diese, noch als Garagenhof genutzt, scheidet nun aus, weil ein Neubau im schwierigen Boden nur teuer zu verankern wäre. Jüngste Idee ist es, die mit 5,86 Millionen Euro kalkulierte Einrichtung auf einer anderen Stelle des Grundstücks zu bauen. Für die Grünen ist das Maß allmählich voll. Hubert Kück und Jürgen Bartsch präsentierten gestern einen Fragenkatalog und forderten Tempo.
Den Wunsch nach Eile begründeten die Grünen mit Sorgen um die Sicherheit der Kreisbevölkerung. Laut Kück funktioniere die Leitstelle noch, doch sei die Technik „abgängig“. Um besonders bei Großschadensereignissen wie Sturm oder Hochwasser gewappnet zu sein, dürfe das Projekt nicht länger verzögert werden. Und es soll bei einem Kostenrahmen von gut sechs Millionen Eure bleiben.
Im nächsten Bauausschuss, so die Grünen, soll die Verwaltung sagen, welche Zusatzkosten eine Pfahlgründung verursacht und ob Folgekosten zu befürchten sind. Ein Keller wird infrage gestellt, ebenso werden Grundwasser-Problematik angesprochen und die Stellplätze. Zudem wollen die Grünen wissen, ob andere Standorte nahe dem Kreishaus geprüft wurden.
Der große Parkplatz an den Kreisbehörden war gestern Morgen voll. Auch die Jülicher Straße und angrenzende Straßen am Wohngebiet waren zugeparkt. Anwohner Stephan Lumer (63), seit 1960 mit der Familie hier ansässig, fragt nicht grundlos, wie groß und hoch die Leitstelle werden soll, ob Parkplätze verloren gehen, wenn gleichzeitig mehr Leute da arbeiten. Auch weiß Lumer, was bei Erdarbeiten zu erwarten ist: eine Letteschicht, die zu Staunässe führt. Die habe nämlich, so RP-Leser Lumer, schon seinen Vater beim Hausbau zur Verzweiflung gebracht, weil damit die Kosten stiegen. Die Grünen, die gestern zufällig mit dem Nachbarn ins Gespräch kamen, fragten sich, ob die Verwaltung solche Erfahrungen von Anliegern nicht in ihre ewig dauernden Planungen hätten einbeziehen können.
Kategorie
Kreisfraktion