BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Grüne Kreis Wesel

Grüne befürchten Müll-Eldorado am Niederrhein

Die Fa. Schönmackers hat offenbar konkrete Absichten, auf dem Gelände der KWA eine dritte Verbrennungslinie mit einer Kapazität von ca. 70.000 t/a zu errichten. Das kommentiert Axel Paulik, abfallpolitischer Sprecher der bündnisgrünen Kreistagsfraktion, wie folgt:

10.05.07 – von J. Bartsch, Grüne Fraktion –

„Müll entwickelt sich immer mehr zum großen Geschäft und zum Garanten für den schnellen Euro. Während die BürgerInnen des Kreises viele Jahre unter höchsten Müllgebühren zu leiden hatten und die Müllöfen am Asdonkshof nur unter großen Mühen halbwegs ausgelastet werden konnten, werden jetzt „Planspielchen“ für ein Mehr an Müllverbrennung angestellt. Man kann gar nicht so schnell schauen wie jetzt Ideen für neue Müllverbrennungsanlagen aus dem Boden sprießen.“

Den Hintergrund für diese Überlegungen hatte Schönmackers selbst deutlich gemacht: Abfall gewinne als preiswerter Brennstoffersatz zunehmend an Bedeutung.

Axel Paulik: „Was den Firmen zusätzliche Gewinne verspricht, bedeutet für die betroffenen Menschen zusätzliche Belastungen ihrer Umwelt und der Luft.“

Offenbar soll eine andere als die in der bestehenden MVA verwendete Rauchgasreinigungstechnik verwendet werden. Paulik: „Dass der neue Ofen von Schönmackers die gesetzlichen Vorgaben unterschreiten würde, ist schlicht selbstverständlich. Das gilt auch für das Projekt der Ersatzbrennstoffverbrennung der Solvay in Rheinberg. Dennoch würden die Emissionen der Solvay-Müllverbrennung deutlich die Werte der MVA Asdonkshof überschreiten. Gilt auch für die angedachte 3. Linie von Schönmackers, dass mit einer schlechteren Rauchgasreinigung gerechnet werden muss?“

Schließlich erinnert Paulik daran, dass die MVA ursprünglich nur für den Abfall aus dem Kreis Wesel gedacht war. „Was nun droht, ist die Verstärkung des Mülltourismus. Der Kreis Wesel entwickelt sich so immer mehr zu einem Müll-Eldorado. Das ist nicht nur katastrophal für die Umwelt, sondern auch höchst schädlich für das Image des Kreises. Wer will denn bei solchen Aussichten noch in unseren Kreis ziehen, wer hat noch Lust, den Kreis Wesel als Tourismusziel zu entdecken?“

 

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