"Bergbau muss dafür haften"

"Zukunft mitgestalten, im Bewusstsein von Hochwasser-Gefahren und Bergbau-Folgen", hieß das Kernthema der Debatte bei der Versammlung des Hochwasserschutzverbandes Niederrhein in der Budberger Gaststätte "Zur alten Mühle".

21.03.02 –

Und das Thema stieß auf reges Interesse vieler Betroffener, die sich Sorgen um die Sicherheit des Deiches und um den Rahmenbetriebsplan Walsum machten.
Zu Beginn stellte der Vorsitzende Hans-Peter Feldmann die derzeitige Deichsituation vor. "Zum einen ist die Sicherheit der Deiche, die bis zu 15 Meter Höhe betragen, sehr hoch", so Feldmann, "doch andererseits ist auch die Überschwemmungsgefahr sehr hoch, wenn man bedenkt, dass wir in kurzer Zeit vier Jahrhunderthochwasser hatten."

70 Kilometer Deich müssen saniert werden
Fraktionsvorsitzender Hubert Kück von den Grünen machte deutlich, dass er "die Bürger und deren Ängste ernst" nimmt. Auch sprach er die Problematik des Bergbaus und der Auskiesung an. Denn die Besucher stellten die Sicherheit der Deiche an sich nicht in Frage, sondern eher die Tatsache, dass der Bergbau durch Kohleabbau die Deiche, Grundstücke und Häuser absinken lasse und dadurch die Sicherheit enorm beeinträchtige. Und das werde sich bis 2007 auch nicht ändern, denn so lange gilt noch die alte Abbaugenehmigung. Im Kreuzfeuer der Kritik stand die Landtagsabgeordnete Marie-Luise Fasse, die sich der Diskussion mit den Bürgern gestellt hatte. Die Forderung eines Betroffenen, dass Politiker und die Verantwortlichen beim Bergbau persönlich haftbar gemacht werden sollten, wurde heftig diskutiert.

Zur Zeit erstrecken sich 70 Kilometer Rheindeich am Niederrhein, der fast komplett saniert werden muss. Zudem ist in Planung, die gefährdeten Gebiete, die sich bis Holland erstrecken, in eine Art "Kammersystem" einzuteilen, damit bei Gefahr freie, unbewohnbare Flächen mit Wasser zulaufen können und so Wohngebiete schützen.

Hubert Kück und Hans-Peter Feldmann forderten, den Bürgern aktuelles Kartenmaterial mit Darstellung der Landschaftstopographie zur Verfügung zu stellen. Damit jeder weiß, welches Gefahrenpotenzial für sein eigenes Grundstück besteht.

Die Zusammenarbeit mit den Niederlanden ist ebenfalls Forderung des Hochwasserschutzverbandes Niederrhein. "Denn die Niederlande benutzen computergestützte Programme", erklärte Feldmann. Damit soll bis zum Jahr 2005 eine 100-prozentige Hochwasservorhersage erreicht werden.

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