Die Afrikanische Schweinepest breitet sich rasant aus. Ernste Bedrohung auch für unsere Schweinehalter

An der Seuche verenden in den Ländern östlich von Deutschland stetig mehr Wild- und Hausschweine. Waren es im Jahr 2017 in Polen, Tschechien, Rumänien, der Ukraine und den drei baltischen Staaten 4140 gemeldete Fälle, so lagen die Zahlen allein für Januar 2018 schon bei 759 Fällen!

08.02.18 –

An der Seuche verenden in den Ländern östlich von Deutschland stetig mehr Wild- und Hausschweine. Waren es im Jahr 2017 in Polen, Tschechien, Rumänien, der Ukraine und den drei baltischen Staaten 4140 gemeldete Fälle, so lagen die Zahlen allein für Januar 2018 schon bei 759 Fällen!

Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass die Entwicklung eine rasante Dynamik angenommen hat.

Gegen diese Krankheit gibt es keinen Impfstoff. Zum Schutz gegen eine weitere Ausbreitung müssen in den Infektionsgebieten Schweine in den Mastanlagen gekeult werden. Ein Verkauf des Schweinefleisches ist verboten.

Für Fachleute ist klar, dass als größte Gefahr für das Einschleppen der Seuche nach Deutschland immer noch der Mensch gilt und nicht die Übertragung von Tier zu Tier. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit bei der Tier-zu-Tier-Übertragung beträgt 15 bis maximal 30 Kilometer pro Jahr. Wie aber die Ausbreitung in Russland zeigt, kann der Erreger in kontaminierten Schweineprodukten entlang der Autobahnen schnell Sprünge von über 1000 Kilometern machen.

"Die Infektion ist eine reale und ernste Bedrohung auch für die Landwirte im Kreis Wesel. Und das Auftreten der Seuche in Deutschland ist nur noch eine Frage des Wanns und nicht des Obs“, so Hubert Kück, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Kreistag.

Aus diesem Grund stellt die GRÜNE Kreistagsfraktion nachfolgende Fragen an den Fachausschuss des Kreises Wesel, um zu erfahren, mit welchen Maßnahmen die Verwaltung versucht, die Seuche einzudämmen.

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Sehr geehrter Herr Bovenkerk,

zur Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest wird in der Öffentlichkeit wiederholt gefordert, dass vermehrt Jagd auf Wildschweine gemacht werden soll.

Dazu bitten wir Sie für die nächste Sitzung des Umwelt- und Planungsausschuss um die Aufnahme eines Tagesordnungspunktes „Prävention gegen die Afrikanische Schweinepest“ und im Rahmen dessen um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Wie viele Wildschweine wurden im Jahr 2017 im Kreis Wesel geschossen? Welche Abschusszahlen waren geplant?

2. Wie und durch wen werden getötete oder verendete Wildschweine auf Krankheitserreger kontrolliert?

3. Sieht die Kreisverwaltung einen Bedarf, die Jagd auf Wildschweine zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest zu intensivieren?

4. Die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest verläuft in der Regel entlang von Verkehrswegen, was nahe legt, dass vor allem der Mensch für die Verbreitung der Seuche verantwortlich ist. Welche Maßnahmen zur Kontrolle von Transit-LKWs sind seitens der Verwaltung geplant oder wurden bereits eingeleitet?

5. Wie werden Rast- und Parkplätze gesichert, um die Infektion von Wildschweinen durch weggeworfene Lebensmittelreste auszuschließen?

6. Gibt es eine Übersicht über möglicherweise kontaminierte Tiertransporte, Kleidung oder Maschinen, die aus dem Baltikum, Ostpolen oder der Tschechischen Republik durch den Kreis Wesel fahren?

7. Wie viele Mastschweine werden derzeit im Kreis Wesel gehalten? Besteht für die Tiere in Massentierhaltungsbetrieben eine erhöhte Ansteckungsgefahr? 

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